Video-Animation zum Grossmünster: Die Baugeschichte (Teil 1/3) | 25.06.2018

Im Auftrag der Kirchgemeinde Grossmünster, Zürich, hat die HMQ AG für den Audioguide eine Video-Animation, basierend auf der Gebäudeaufnahme aus dem Jahre 2016, welche im Auftrag des Kanton Zürich ausgeführt worden war, produziert.

Die Baugeschichte

Das Grossmünster steht da, wo bereits im 8. Jahrhundert die Stadtheiligen Felix und Regula verehrt wurden. Der heutige Bau wurde im 12. Jahrhundert, in der Romanik, an Stelle einer älteren Kirche errichtet.

Um 1100 wurde mit dem Bau der Krypta begonnen. Sieben Jahre später war das Altarhaus fertig; zehn Jahre danach stand auch der Chor. Die Grabstätten der Heiligen Felix und Regula wurden danach so umfasst, dass neben dem Chor eine Kapelle entstand.

Bis um die Mitte des 12. Jahrhunderts kamen das Langhaus und die beiden Seitenschiffe dazu. Der Grundriss des Grossmünsters folgt dem Schema einer dreischiffigen Basilika. Je sechs Säulen auf zwei Reihen bilden drei quadratische Joche im Mittelschiff und je sechs Joche in den Seitenschiffen. Über diesen erheben sich zwei Emporen. Mit dem Bau der Türme liess man sich dann noch Zeit bis um 1230.

Im Grossmünster befanden sich etliche Altäre, an denen Priester die Messe für das Seelenheil der Verstorbenen lasen. In der Krypta standen der Mauritiusaltar und ein Schrein mit Reliquien des Heiligen. Darüber war im Altarhaus in gleicher Anordnung der Hauptalter von Felix und Regula aufgebaut, ebenfalls mit einem Reliquienschrein dahinter. Zu den beiden Hauptaltären kamen mindestens neunzehn Ältere hinzu.

Vier Altäre standen bei den Ecken des Chores. Fünf gehörten zur Zwölfbotenkapelle. Diese hatte ihren Namen vom Altar der zwölf Apostel. Drei weitere Altäre befanden sich im rechten Seitenschiff und vier Altäre hatten ihren Platz auf der Empore gefunden.

Vier Jahrhunderte prägten die Altäre den Kirchenraum. Dann kam Zwingli. Er schaffte 1524 die Messe ab und liess sämtliche Altäre mit den Bildern aus der Kirche entfernen. Nicht einmal mehr ein Kreuz blieb übrig. Das Wort Gottes sollte ganz im Zentrum stehen.

Ansonsten beliess man das Grossmünster aber in seinem damaligen Zustand. Die wenigen Neuerungen machte der Kanton 1851 wieder rückgängig. So wurde etwa das umgebaute Hauptportal wieder so hergestellt, wie man sich den romanischen Zustand vorstellte.

Drehbuch: Markus Brühlmeier, Zürich
Produzent Ton: tonwelt GmbH
Video-Animation aus Gebäudeaufnahme: HMQ AG

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